Der Start im Orient war schonmal gut. Alleine in in einem Land unterwegs zu sein, dessen Sprache ich nicht mal in Ansätzen beherrsche, ist für mich immer eine kleine Herausforderung. Besonders deshalb, weil ich auch hier die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen möchte. Wer nicht nur von geführten Touren abhängig sein will, muss sich anders durchschlagen. Auch dass ich nun wieder auf dem asiatischen Kontinent wandle ist in Ansätzen erkennbar. Ich kann weder mit dem Gelesenen etwas anfangen, noch irgendwie ein Konzept im türkischen Busnetz entdecken. Mal schauen, ob sich das noch ändert.
Zunächst habe ich mich aber auf meine Füße verlassen. Für erste Eindrücke der Stadt reichen die als Transportmittel völlig.
In den ersten Tagen habe ich so die Straßen und Gassen der Innenstadt und Altstadt erkundet. Die Unterschiede zu deutschen oder westeuropäischen Großstädten sind nicht nur wegen der eher pragmatischen Bauformen gleich sichtbar. Alleine der bauliche Zustand in der Altstadt - wo ich in einem wunderbar restaurierten, historischen Gebäude untergekommen bin - ist von verfallen bis hochwertig restauriert in unterschiedlichen Ausprägungen vertreten. An vielen Ecken fehlt offensichtlich das Geld für eine Sanierung, Renovierung oder Restaurierung. Dies gilt auch für die Bauten in vielen anderen Bereichen der Stadt, durch die ich gekommen bin. Neu und gefährlich verfallen stehen zum Teil gleich nebeneinander.
Deutlich auffällig sind natürlich auch die vielen Moscheen. Einige größere Bauten und viele kleinere sind quer durch die Stadt verteilt. Die akkustische Gebetserinnerung, die von den Minaretten per Lautsprecher getönt werden, sind auch nicht überhörbar. Diese werden von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang mehrmals wiederholt. Der Gesang scheint sich dabei für wenige Minuten quer durch die ganze Stadt zu ziehen. Besonders schön lässt sich das bei Sonnenuntergang an den Aussichtspunkten oberhalb des alten Hafens erfahren. Dabei hat man auch einen wunderschönen Blick auf das Taurusgebirge, welches sich am anderen Ende der Bucht von Antalya majestätisch erhebt.
Der innere Teil der Stadt ist durchzogen von zig-hundert Läden und Ständen mit mehr oder weniger sinnvollen und hochwertigen Waren aus der Türkei, China und aller Welt. Dazwischen gibt es immer wieder Essensstände, Cafes und Restaurants - aber es stehen auch viele Ladenlokale leer. Vieles erinnerte mich in der Mischung an Eindrücke aus Thailand.
Nach dem ersten Eingewöhnen, ist mein Eindruck von Antalya durchaus positiv. Es gibt eine ganze Menge zu entdecken und die Lage am Meer ist sicherlich ein besonderer Pluspunkt. Trotz Globalisierung ist hier noch lange nicht alles auf westliches Denken ausgerichtet - was ich durchaus positiv empfinde.
Leider gibt es aber auch hier die Art des Unterhaltsverdienst als "Abschlepper", in ganz ähnlicher Form, wie Wiebke und ich es in Thailand und Kambodscha erlebt haben. Mit der Übung des letzten Jahres, kannte ich zum Glück die Richtung, die die Gespräche nehmen können und konnte zeitig und am passenden Punkt dankend ablehnen. Hier werden aber scheinbar insbesondere Soloreisende angesprochen. Da es diese Tricksereien offensichtlich in vielen Ländern gibt, sollte man
sich davon nicht einfangen lassen und schon garnicht den Tag verderben lassen. Bekanntlich kann man ja aus Erfahrung lernen ;-)