Die Sonne erkämpft sich wieder mehr Raum am Himmel und vertreibt einige Wolken. Da merke ich, wie schnell sich das Wetter ändern kann - sollte ich aus Hamburg ja eigentlich kennen.
Die 24-Stunden Copenhagen Card habe ich im Bahnhof schnell bekommen und ab 12 Uhr ging es dann mit dem Bus los nach Frederiksberg. Natürlich erstmal wieder zu einem Park - dem Schlosspark von Frederiksberg. Hier bin ich dank meiner CPH Card gleich beim Zoo hängen geblieben (der einen Teil des Parkgeländes einnimmt). 2008 ist hier ein neues Elefantenhaus entstanden, mit mehr Platz für die liebenswerten Dickhäuter und einem neuen Ausstellungskonzept, als begleitende Wissensvermittlung. Das war Grund genug, den kostenlosen Eintritt mit meiner Copenhagen Card zu nutzen. Im modernen Elefantenhaus hab ich noch einiges über die netten Riesen gelernt. Demnächst besorg ich mir auch noch ein Was-ist-was Buch über Elefanten, wenn es das gibt.
Das Wetter hat sich immer mehr verbessert, daher hab ich die Museen wieder bei den Optionen für die Tagesgestaltung ausgelistet.
Stattdessen war ich neugierig auf die letzten Ruhestätten der Dänen. Das nächste Ziel war also der "Vestre Cemetery". Diesen hab ich durch den Park "Søndermarken" und den Stadtteil "Valby" gut zu Fuss erreicht. Der Friedhof war schön ruhig und gut geeignet zum sinnieren. Aus deutscher Sicht kann man ihn aber als weniger spektakulär bezeichnen, ähnlich wie norddeutsch protestantische Friedhöfe - sehr schlicht gehalten.
Auf einem kleinen Umweg mit S-Bahn und Metro hab ich mich nun von Norden wieder dem "Frederiksberg Have" genähert. Am "Centret", einem modernen Einkaufcenter (wie es mittlerweile auch überall auf der Welt stehen könnte) hab ich einen kurzen Halt zur Nahrungsaufnahme gemacht und etwas Thai Food und Ben & Jerry's genossen. Dann habe ich das immer bessere Wetter wieder im Park verbracht.
Witziger Weise haben alle von mir bisher besuchten Parks ihren ganz eigenen Charakter. Im "Frederiksberg Have" konnte ich Kraniche beobachten und habe einen witzigen Schnullerbaum entdeckt - was bei den vielen Kinderwagen schiebenden jungen Eltern gut ins Bild passte. An den Baum hängen die kleinen Kinder ihre Schnuller, wenn sie die nicht mehr "brauchen" - an welche Fee die dann gehen und was die Kinder dafür erwartet, hab ich aber leider noch nicht erfahren.
Meine Tour zurück zum Hostel habe ich über den Stadtteil "Vesterbro" gemacht, der sehr multikulturell geprägt erscheint und seinen Ursprung als traditionelles "Arbeiterviertel" nicht vollends zu Gunsten von Cafés und Cocktail Bars verleugnet. Hier gibt es ein paar nette alternative Ecken.
Zum Sonnenuntergang hab ich mich noch mit dem Bus zum Meer begeben und bin über den Flughafen per Regiomalbahn zurück in die Innenstadt. Mit tausenden von Blumen, Lichtern und Hinguckern habe ich den Tag im Tivoli ausklingen lassen.
Das war viel neues, schönes und interessantes von Kopenhagen an diesem Tag. Und außerdem noch bei unerwartet tollem Sonnenschein.