Kemer ist einer der Cloneorte für Badeurlauber, wie sie mittlerweile in fast jedem sonnenverwöhnten Land der Erde zu finden sind - Strand (in diesem Fall Kieselsteinstrand), ein kleiner Yachthafen, eine ausgeprägte Einkaufszone und viele, zum Teil "interessant" gestaltete Hotels und Appartmenthäuser. Ein besonderes ausgeprägtes Exemplar dieser Art ist ein Hotel im "niederländischem" Stil samt Windmühle an der Strandseite: das "Orange County De Luxe Hotel". Da kann ich nur sagen: "Wem es gefällt...".
Sofern es ihn gibt, ist mir ein reizvoller, eher türkischer Teil des Ortes leider verborgen geblieben. Schade.
Auch schade war, dass sich die Reise auf den Gipfel des "Tahtali" offensichtlich nicht lohnte, da der Berg zum großen Teil in den Wolken verborgen war. Mit der kleinen Hoffnung ausgestattet, die Wolken würden sich im Laufe des Nachmittages noch etwas verziehen, hab ich mich an den Strand gesetzt und bei einem kleinen Picknick die dort durchaus noch vorhandene Sonne genossen. Die Wolken im Gebirge wollten sich aber ganz und garnicht von den Bergen verabschieden.
Jedoch gab es für mich auch eine neue Erfahrung in Bezug auf den türkischen Straßenverkehr, über die ich bisher nur gelesen hatte. Ich konnte beobachten wie die Verkehrsregeln nur als Empfehlung interpretiert wurden: rote Ampeln, egal - Stoppschild, wozu - Geschwindigkeitsbegrenzung, Quatsch - überholen in Kurven, na klar - durchgezogene Fahrbahnlinien, unsinnig... Autofahren im Grenzbereich. Ich war so gebannt von dem, was ich erlebte, dass ich vergaß einfach "Dur" (Stopp) zu rufen und lieber zu Fuss weiterzugehen. Denn all dies geschah für mich aus Beifahrersicht. Unser Busfahrer hatte scheinbar zuviel "Speed" gesehen oder genommen.
Als ich den Bus am "Migros" in Antalya wieder verlassen hatte, war ich für ein wenig Erholung und Entspannung dankbar. Die wurde mir gleich im "Atatürk Culture Park" ermöglicht, der ganz in der Nähe des Shopping-Centers beginnt. Der Park ist vielleicht etwas mit "Planten und Blomen" in Hamburg vergleichbar - allerdings mit schönem Ausblick aufs Meer und in die Berge. Hier habe ich noch etwas verweilt und das "Nebelgebirge" im Sonnenuntergang betrachte. Der Sonnenuntergang wollte aber nicht ganz so eindrucksvoll werden, wie einige Tage zuvor - dafür hatte sich die Decke aus Wolken schon zu sehr über die Gipfel gelegt.
Es war insgesamt ein schöner, sonniger, unfreiwillig spannender, aber auch entspannender Tag :-)